Barbara Kuster Mimikanalystin

Ich sehe was, was Du nicht zeigst 

Kein Körperbereich zeigt Emotionen so deutlich wie das Gesicht. Es zeigt sogar solche, die eigentlich verborgen bleiben sollen. Denn auch über das ausdrucksloseste Pokerface huschen immer wieder sogenannte Mikroexpressionen. Das sind Gesichtsausdrücke, die nur Sekundenbruchteile lang dauern und sich willentlich nicht beeinflussen lassen. Sie zeigen die wahren Gefühle unseres Gegenübers.

Für einen geübten Analytiker sprechen allein schon diese Mikromimiken Bände.

Die Methode von mimikanalytics basiert auf dem Facial Coding System von Paul Ekman, dem Pionier in Sachen Mimikforschung. Der US-amerikanische Wissenschaftler hat weltweit emotionale Gesichtsausdrücke analysiert und herausgefunden, dass der Ausdruck bestimmter Gefühle kulturübergreifend und universell ist. Insgesamt sieben Basisemotionen machte er aus. Das sind Angst, Überraschung, Ärger, Ekel, Verachtung, Trauer und Freude.

Darauf aufbauend entwickelte er das Facial Action Coding System. Eine Art Atlas der menschlichen Mimik. Sein Wissen nutzen inzwischen auch CIA und FBI.

Mit mimikanalytics gehen wir noch einen Schritt weiter. Für ein umfassenderes Bild, werden auch Körpersprache, Sprechweise und Tonalität der Stimme mit in die Analyse einbezogen. Dabei gilt das Augenmerk vor allem den Differenzen: beispielsweise zwischen Körperhaltung und Mikroexpressionen oder zwischen Mimik, dem gesprochenen Wort und der Stimmlage.

In der Marktforschung und Justiz werden vermehrt auch sogenanntes Eyetracking und Hautwiderstandsmessungen eingesetzt sowie die Mimik per Software aufgezeichnet, das menschliche Auge und Empathie kann die Technik allerdings nicht ersetzen. Wie eine Art lebendiger Seismograph spürt der Mensch Unstimmigkeiten auf, indem er alle nonverbalen Äußerungen im Kontext betrachtet.

So lassen sich leicht Lippenbekenntnisse entlarven, verborgene Gefühle erkennen und genau auf das Gegenüber eingehen.